Der Gehörlosenverband München und Umgebung e.V. (GMU) veranstaltete – wie jedes Jahr im Januar – einen Neujahrsempfang mit Sektempfang für alle eingeladenen Gäste, darunter Politiker*innen, Ehrengäste und Fördermitglieder.

Der Vorsitzende Can Sipahi begrüßte die Gäste und betonte gleich dabei, dass taubblinde Personen mehr Unterstützung bei ihrem ehrenamtlichen Engagement benötigen – beispielsweise durch Schriftassistenz. Das Motto des Neujahrsempfangs, „Kulturelle Wertschätzung“, begründete er mit dem aktuellen Projekt zur kulturellen Aneignung und Wertschätzung der Deutschen Gebärdensprache (DGS). Anschließend übernahmen die Geschäftsführung mit Cornelia von Pappenheim und Stephan Strasser die Begrüßung und Moderation des Neujahrsempfangs.

Mit einer eindrucksvollen Präsentation eröffnete Can Sipahi den offiziellen Teil der Veranstaltung. Er zeigte auf, wie Demokratie im politischen System gestärkt werden kann: Alle Gruppen sollten angemessen eingebunden werden – nicht nur durch die Einrichtung von Abteilungen wie Inklusion sondern durch echte Teilgabe.

Cornelia von Pappenheim und Stephan Strasser hießen besonders die taube Bundestagsabgeordnete Heike Heubach willkommen. Ihre erste Rede im Deutschen Bundestag wurde als „Rede des Jahres 2024“ ausgezeichnet – ein herausragendes Beispiel für kulturelle Wertschätzung! Die Gebärdensprache ist eine Sprache wie jede andere. Besonders vorbildlich ist, dass Heike Heubach stets die Deutsche Gebärdensprache nutzt.

In ihrem Grußwort sprach Heike Heubach darüber, dass DGS als Unterrichtsfach an allen Schulen eingeführt werden sollte. Außerdem forderte sie eine höhere Anzahl an Gebärdensprach-dolmetschenden sowie eine gesicherte Kostenübernahme für Gebärdensprachverdolmetschung – auch im privaten Alltag.

Bundestagsabgeordneter Dr. Wolfgang Stefinger, der kurzfristig absagen musste, richtete seine Grüße in einer Videobotschaft aus. Thomas Huber, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender des Sozialausschusses im Bayerischen Landtag, hob die gute Zusammenarbeit mit dem GMU hervor und sprach über das Gehörlosengeld, das er persönlich auf der Agenda hat und das – so hofft er – bis 2026 eingeführt wird. Anschließend hielt Landtagsabgeordnete Ruth Waldmann, die dem GMU seit vielen Jahren eng verbunden ist, ihre Rede. Sie betonte, dass ehrenamtliches Engagement, insbesondere für taube und taubblinde Menschen, mehr Unterstützung benötigt.

An dieser Stelle bedankt sich der GMU herzlich beim Bayerischen Landtag, der Landeshauptstadt München, dem Bezirk Oberbayern und dem Bezirksausschuss 13 der Landeshauptstadt München für die Unterstützung bei der Sanierung des Saaldachs. Die Sanierung ist nun abgeschlossen – wir hoffen, dass wir für mindestens 30 Jahre Ruhe haben! Leider steht uns jedoch die nächste große Herausforderung bevor: Das Dach des Hauptgebäudes ist marode, und wir benötigen dringend Unterstützung.

Darüber hinaus waren weitere Gäste anwesend, darunter Barbara Holzmann, 2. Vizepräsidentin des Bayerischen Bezirkstags, Thomas Schwarzenberger, Bezirktagspräsident von Oberbayern, sowie Prof. Dr. Hans Theiss, Stadtrat – alle richteten Grußworte an die Gäste. Ebenfalls anwesend waren David Rausch, Bundestagskandidat für München-Ost, sowie die Bezirksrät*innen Helga Hügenell, Jan Albat und Matthias Bonigut. Vom Bezirksausschuss 13 nahmen Florian Ring, Christine Hacker und Karin Vetterle teil.

Zahlreiche Vertreter*innen aus Verbänden und Vereinen feierten mit uns den Neujahrsempfang und nutzten die Gelegenheit zum Austausch.

Zwischendurch gab es eine 30-minütige Pause, in der unsere GMU-Mitarbeitenden ein leckeres Fingerfood-Buffet bereitgestellt hatten. Diese Pause wurde intensiv für Gespräche mit Politiker*innen genutzt.

Das Theater Gestus begeisterte das Publikum mit zwei humorvollen Aufführungen: Eine Show thematisierte Kommunikationsschwierigkeiten, die andere drehte sich um das Bestellen bei McDonald’s – beide sorgten für viele Lacher.

Romy Schneid präsentierte Bilder der Gehörlosen-Frauengruppe München und Umgebung und ehrte Monika Weindauer für ihre langjährige Mitgliedschaft sowie ihr Engagement als erste Gründerin der Gruppe. Anschließend überreichte sie dem GMU eine Geldspende der Frauengruppe zur Unterstützung der Dachreparatur des Bürogebäudes.

Auch der Gehörlosenverein München 1901 e.V. leistete mit einer Spende einen wertvollen Beitrag. Der GMU bedankt sich herzlich bei der Gehörlosen-Frauengruppe München und Umgebung sowie dem Gehörlosenverein München 1901 e.V. für diese großzügige Unterstützung!

Es war ein rundum gelungener Neujahrsempfang!

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